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Rose am Strand nach einer Seebestattung

Seebestattung

Die Seebestattung

Was ist eine Seebestattung?

Bei einer Seebestattung wird die Urne mit der Asche des Verstorbenen von einem Schiff aus im Meer beigesetzt. Früher war es nötig einen besonderen Bezug zu See zur haben (z.B. durch den Beruf oder ein ausgeprägtes Hobby), um eine Genehmigung zur Seebestattung zur erhalten. Heutzutage können Sie auch ohne entsprechenden Nachweis in der Nord- oder Ostsee oder gar im Mittelmeer oder im Atlantik bestattet werden.

Die Seebestattung zählt zu den Feuerbestattungsarten und kann nur im Anschluss an eine Kremierung (Einäscherung) erfolgen. Für die Seebestattung ist eine spezielle wasserlösliche Seeurne aus Salz oder Pappmache nötig. Bei der Beisetzung auf See können Sie auf Wunsch dabei sein. Einige Reedereien bieten darüberhinaus die Möglichkeit eine Trauerfeier für bis zu 80 Trauergäste direkt auf See abzuhalten.

Vor der Seebestattung

Was muss ich vor der Seebeisetzung erledigen?

Für eine Seebestattung sind größtenteils die selben Schritte nötig wie für eine normale Urnenbeisetzung auf dem Friedhof. 24 bis 36 Stunden nach dem Sterbefall sollten Sie den Verstorbenen von einem Bestatter zum Krematorium überführen lassen. Sollten Sie einige Unklarheiten herrschen, kann der Verstorbenen auch erst in einer Kühlung verwahrt werden. Es ist ratsam, vor der Bestellung eines Bestatter von mehreren Bestattungsinstituten Angebote einzuholen. Scheuen Sie sich nicht nachzufragen und unklare Kostenpunkte zu klären. Oftmals verbergen sich hinter intransparenten Angebote eine Vielzahl versteckter Kosten.

Ablauf einer Seebestattung

Wie läuft die Bestattung auf See ab?

Sofern Sie bei der Beisetzung auf See anwesend sein möchten, bespricht entweder der Bestatter oder die Reederei selbst alle wichtigen Details mit Ihnen. Zu diesen zählen vor allem der Beisetzungstermin, die Anzahl der Trauergäste, eventuelle Deko- und Blumenwünsche und sonstige individuelle Details. Am Tag der Beisetzung finden Sie sich gemeinsam mit den anderen Trauergästen an Bord des Schiffes ein. Die Urne wird in der Regel vom Kapitain mit auf das Schiff gebracht, im Innenraum aufgestellt und dekoriert. Nachdem Ablegen des Schiffs setzt die Crew die Flagge gewöhnlich auf Halbmast und steuert die finale Beisetzungsposition an. Hier hält das Schiff und vier Doppelschläge der Seeglocke geben Signal. Zusammen mit dem Kapitän bringen Sie die Urne in der Regel zum Heck des Schiffes, wo diese nach einer Trauerrede und der Abschiednahme ins Wasser abgesenkt wird. Sie haben die Möglichkeit, Blumen, Blütenblätter oder Steine mit Wünschen oder Erinnerungen in das Meer zu geben. Aus Gründen des Naturschutzes, sollte darauf geachtet werden, ausschließlich natürliche Materialien für die Abschiednahme zu verwenden.

Voraussetzungen für eine Seebestattung

Welche Voraussetzungen müssen für eine Seebestattung gegeben sein?

Das Bestattungsrecht in Deutschland wird auf Länderebene geregelt. Daher gelten in unterschiedlichen Bundesländern unterschiedliche Richtlinien bezüglich des Bestattungsrechts. In den meisten Bundesländern muss eine Seebestattung allerdings von der Behörde genehmigt werden. Oft wird eine solche Genehmigung nur dann erteilt, wenn der Verstorbene eine besondere Affinität zur See hatte. Eine solche Verbundenheit ist meist sehr einfach nachzuweisen – in der Regel reicht es, wenn die Angehörigen die Liebe des Verstorbenen zur See bezeugen.

Kosten einer Seebestattung

Was kostet eine Seebestattung?

Die Kosten für eine Seebestattung setzen sich aus den Kosten des Bestatters, den Kosten des Krematoriums und den Kosten der Reederei zusammen. Der größte Teil fällt dabei in der Regel auf den Bestatter. Dieser erledigt die Überführung, die anfallenden Formalitäten sowie die Absprachen mit der Reederei. Die Kosten der Reederei unterscheiden sich teilweise sehr stark von einander. Eine anonyme Seebestattung, bei der die Angehörigen nicht anwesend sind, verursacht in der Regel weitaus weniger Kosten als eine Beisetzung mit Begleitung. Grundsätzlich ist ein Preisvergleich vor der Beauftragung des Bestatter zu empfehlen. Im Gegensatz zu anderen Bestattungsarten fallen bei der Seebestattung jedoch keine Friedhofsgebühren und keine Kosten für einen Grabstein oder die Grabpflege an.

Trauerarbeit

Erschwert eine Seebestattung die Trauerverarbeitung?

Nach einer Seebestattung gibt es praktisch keine feste Anlaufstelle für die Trauernden. Es gibt keine Grabstelle, die besucht und mit Pflanzen dekoriert werden kann. Viele Menschen wollen Ihrer Familie nach dem Tod nicht zu Last fallen und entscheiden sich daher für eine Seebestattung, die keine Art der Pflege erfordert. Für einige Menschen ist es tröstlich zu wissen, dass Sie eine Grabstelle haben, an der Sie einem geliebten Menschen gedenken können. Es empfiehlt sich mit der Familie über die eigenen Bestattungswünsche zu reden und die gegenseitigen Wünsche und Bedenken auf sich wirken zu lassen. Meistens kann das Wissen, dass eine Bestattung so abläuft wie der Verstorbene es sich gewünscht hat, für die Verarbeitung der Trauer sehr wichtig sein.